2015 wurden in der Berliner Waldsiedlung “Onkel Toms Hütte” – auch als “Papageiensiedlung” bekannt – die Fassaden und Treppenhäuser renoviert. Als Anstrich wurde Mineralfarbe der Firma KEIM eingesetzt, nach Originalrezepturen von Bruno Taut.

Unter der Leitung des Architekten Bruno Taut (1880-1938) wurden die Reihenhäuser und Mietwohnungen von 1926 bis 1932 erbaut. Keine tristen Mietskasernen in Grau sollten entstehen, sondern eine farbige Arbeitersiedlung am Rande des Grunewalds für 2.200 Menschen.

Jetzt wurde der raue Fassadenputz aus den 1970er Jahren nach historischem Vorbild mit feinem mineralischem Glattputz überspachtelt. Die weiße Südfassade mit roten Klinkerlisenen, Brüstungen und Sockel erhielt ein leuchtendes Blau in den zurückgesetzten Obergeschossen – ganz wie von Bruno Taut konzipiert. Die Nordseite leuchtet in zartem Gelb, die Obergeschosse und Balkone wurden mit einem kräftigen Grünton versehen. Alle Holzfenster und -türen wurden in den Originalfarbtönen gestrichen. Schwarz, Weiß, Gelb und Rot gliedern die Fassaden. Innen setzt sich die Farbigkeit fort. Wände und Decken erhielten eine Dünnputzschicht und wurden ebenfalls mit mineralischer Innenfarbe von KEIM gestrichen.

“Inspiriert von den Ideen der Gartenstadtbewegung und des Reformwohnungsbaus verband Taut modernen Städtebau mit fast dörflicher Idylle und hohem Wohnwert. „Raus aus den Mietskasernen mit ihren dunklen Hinterhöfen, Wohnen in der Natur mit Licht, Luft und Sonne auch für Arbeiter“! lautete die Maxime. In Zehlendorf war das Projekt umstritten. Den bürgerlichen Mehrheiten im Bezirk passte es nicht, dass in ihrer Nachbarschaft Arbeiterfamilien aus der Innenstadt einziehen sollten. Auch das städtebauliche und architektonische Konzept der Siedlung, die schlichten Flachdachgebäude in kräftigen Farben stießen auf Widerstand. 1928 formierte sich eine Gegenbewegung und löste den berühmten „Zehlendorfer Dächerkrieg“ aus. Die konservativen Gegner diffamierten das Flachdach als architektonisches Verbrechen und setzten ihm das „deutsche“ Spitzdach entgegen, das nur wenige Jahre später Kernbestandteil der nationalsozialistischen Architektur-Ästhetik werden sollte.”

aus: Keimfarben

 Biofarben Siedlung Gartenstadtweg

Der Biofarben Malereibetrieb hat in den vergangenen 30 Jahren viele Bruno Taut Häuser wie z. B. die Siedlung Gartenstadtweg nach Vorgaben der Denkmalpfege renoviert.

Die Originalfarbtöne nach Expertisen der Berliner Architekten Helge Pitz und Winfried Brenne können in unserem Berliner Biofarben Fachhandel oder per Versand über info@biofarben.de bestellt werden.
 
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